Bergbahnerlebnis Rochers-de-Naye

Montreux – Glion – Caux – Rochers-de-Naye

Eine bezaubernde Zahnradbahn erwartet einem einmal pro Stunde am Bahnhof von Montreux. Diese klettert mehr als 1600 Meter Höhenmeter hinauf zum Rochers-de-Naye. Vom Ufer des Lac Leman aus führt diese Reise hinauf in eine imposante Bergwelt. Dabei wird man stets von einer grandiosen Aussicht auf die Genferseeregion begleitet. Nach gut 50 Minuten erreicht die Zahnradbahn schliesslich den Gipfel mit all seinen Möglichkeiten. 

Links ein Treibwagen Bhe 2/4 aus dem Jahre 1938, rechts der Kurszug zum Rochers-de-Naye
Links ein Treibwagen Bhe 2/4 aus dem Jahre 1938, rechts der Kurszug zum Rochers-de-Naye

121, Montreux-Glion-Caux-Rochers de Naye

Ausgangspunkt dieser wunderschönen Reise hoch auf den Rochers-de-Naye ist Montreux. Die Gemeinde am Ufer des Lac Leman ist mit der MOB ab dem Berner Oberland oder  mit der SBB vom Wallis und der Deutschschweiz her bequem zu erreichen. Die Zahnradbahn wartet im hintersten Teil des Bahnhofes auf die Fahrgäste. Sobald alle Wanderer und Ausflügler eingestiegen sind, kann die Reise beginnen. So lässt die Bergbahn, welche übrigens das ganze Jahr über im Stundentakt fährt, den Bahnhof von Montreux hinter sich.

Schon kurz nach der Abfahrt ergibt sich ein herrlicher Ausblick auf den Genfersee
Schon kurz nach der Abfahrt ergibt sich ein herrlicher Ausblick auf den Genfersee

Gleich zu Beginn fängt das Trasse an zu steigen. Die Reise führt durch den Ortsteil Les Planches. Schon nach wenigen Minuten ergibt sich in Fahrtrichtung rechts ein bezaubernden Ausblick hinunter auf den Genfersee. So kämpft sich die Bergbahn, welche übriges eine Spurweite von 800 Millimetern aufweist und mit dem Zahnrad-System Abt ausgestattet ist, hinauf nach Glion. Seit 1883 ist die Ortschaft, welche rund 300 Meter oberhalb des Genfersees liegt, mit einer Standseilbahn ab Territet erschlossen. Ursprünglich startete die Rochers-de-Naye Zahnradbahn erst von hier. 

Kurzer Halt in Glion
Kurzer Halt in Glion

Um die ehemalige Glion-Rochers-de-Naye-Bahn besser an Montreux anzubinden, wurde mit der Montreux-Glion-Bahn eine 2,8 Kilometer lange Anschlussstrecke von Montreux nach Glion errichtet, die 1909 eröffnet wurde. Weil die damalige Jura-Simplon-Bahn (JS) im Bahnhof von Montreux der Bergbahn keinen Platz bereitstellen wollte, kaufte die Gesellschaft kurzerhand ein Hotel in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes. Dieses brach sie ohne lange zu zögern ab und errichtete auf dem Grundstück einen separaten Bahnhof für die Zahnradbahn, der heute noch genützt wird. 

Ein Treibzug Bhe 4/8 in Haut-de-Caux
Ein Treibzug Bhe 4/8 in Haut-de-Caux

Doch zurück in die Gegenwart und zur Reise. Diese führt nachdem die Ortschaft Glion mit insgesamt drei Haltestellen bedient wurde, weiter in Richtung Caux. Die auf gut 1`050 Meter über Meer liegende Ortschaft wird auch als Balkon des Genfersees bezeichnet. Die grandiose Aussicht machte man sich bereits in der Belle Epoche zu nutze und so errichtete man hier mehrere prunkvolle Gand Hotels. Mit der Haltestelle Les Echets wird dann die Zivilisation definitiv hinter einem gelassen und die Zahnradbahn taucht in die wunderschöne Bergwelt ein. 

Kurze Verschnaufspause am Bahnhof von Jaman
Kurze Verschnaufspause am Bahnhof von Jaman

Die Reise führt durch dichte Wälder immer weiter hinauf in Richtung Rochers-de-Naye. Immer wieder schützen kurze Galerien das Bahntrasse vor den Lawinen im Winter und Steinschlägen im Sommer. Nach gut 30 Minuten Fahrzeit erreicht die Bergbahn den Bahnhof Jaman. Fahrgäste die hier aussteigen, können sich am urchigen und liebevoll geführten Bahnhofsbuffet stärken. Von hier kann man im Sommer auf den markanten Dent de Jaman Berg wandern. Im Winter sorgt ein kleiner Skilift, der besonders bei Familien sehr beliebt ist, für Skispass. 

Bei dieser atemberaubenden Kulisse ist die Bahn plötzlich nebensächlich
Bei dieser atemberaubenden Kulisse ist die Bahn plötzlich nebensächlich

Das Bahntrasse führt nun direkt auf der Bergkrete Richtung La Perche. Dabei ergibt sich in Fahrtrichtung rechts einmal mehr ein grandioser Ausblick auf die Genfersee Region. Nach einem kurzen Halt nimmt die Zahnradbahn die letzten Höhenmeter bis zur Bergstation in Angriff. Heute dauert die gesamte Bergfahrt von Montreux auf den Rochers-de-Naye gut 50 Minuten. Dies ist nur dank den fünf leistungsfähigen Triebwagen Bhe 4/8 möglich. Die 1983 beschafften Wagen, welche übrigens auch auf dem Monte Generoso anzutreffen sind, tragen heute die Hauptlast der Frequenzen. 

Der Mittagskurs hat es gleich geschafft und erreicht in Kürze die Bergstation
Der Mittagskurs hat es gleich geschafft und erreicht in Kürze die Bergstation

Danke einer eingebauten Mehrfachsteuerung können bis zu drei Triebwagen zusammengekuppelt und von einem Wagenführer gesteuert werden. Als eiserne Reserve stehen in Ausnahmefällen noch zwei Treibwagen Bhe 2/4 mit Baujahr 1938 sowie einer aus dem Jahre 1949 zur Verfügung. Nachdem mit einem kurzen Tunnel der Ausläufer des Rochers-de-Naye durchfahren wurde, ist die Bergstation und somit der Endpunkt der Reise bereits in Sicht. Die Zahnradbahn hat in den letzten 50 Minuten auf der 10.5 Kilometer

 

Der Bahnhof Rochers-de-Naye ist erreicht
Der Bahnhof Rochers-de-Naye ist erreicht

langen Strecke knapp 1`300 Höhenmeter überwunden. Und so erreicht die Bergbahn schliesslich den Bahnhof von Rochers-de-Naye, welcher sich auf knapp 2`000 Metern befindet. Gleich bei der Bergstation befindet sich ein Hotel sowie ein Restaurant, wo man nach der Bergfahrt einkehren kann. Weiter kann man in den zahlreichen Murmeltiergehegen die putzigen Alpenbewohner aus nächster Nähe beobachten. Wer noch einige Höhenmeter weiter empor steigt, der hat vom 2`042 Meter hohen Gipfel eine malerische Aussicht auf den Genfersee, die Bergketten vom Jura, sowie die Berner-, Freiburger- und Walliser Alpen.

Das Gartenhaus bildet den Eingang zum wunderschönen Alpengarten
Das Gartenhaus bildet den Eingang zum wunderschönen Alpengarten

Rochers-de-Naye - 2`042 m.ü.M

Der Alpengarten La Rambertia, der sich nur unweit der Bergstation befindet, ist sicher einen Besuch wert. Hier kann man über 1`000 Pflanzenarten aus dem heimischen Alpenraum  bewundern. Der Alpengarten auf dem Rochers-de-Naye hat eine lange Tradition. Bereits 1892 hatten zwei russische Botaniker versucht, in der Gegend einen Alpengarten anzulegen. Zwar nicht ganz so erfolgreich, aber bereits 1896 wurde der Garten schliesslich offiziell vom Genfer Botaniker Henry Correvon gegründet. Der Alpengarten kann kostenlos besucht werden und ist jeweils von Ende Juni bis Ende September geöffnet.


Last Update: 18.11.2024
Zuletzt gereist: 18.04.2021